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Netzcharakteristik

Die Bielefelder Netz GmbH betreibt das Stromversorgungsnetz für die Konzessionsgebiete der Stadt Bielefeld sowie der Stadt Werther (Westf.) mit den Verteilnetzebenen 110-kV (nur in Bielefeld), 30-kV (nur in Bielefeld), 10-kV und 0,4-kV. Alle operativen Betriebstätigkeiten und Netzführungsaufgaben sowie der Netzbau werden durch die Stadtwerke Bielefeld GmbH in Dienstleistung für die Bielefelder Netz GmbH ausgeführt.

An das Verteilnetz der Bielefelder Netz GmbH sind zudem die drei weiterverteilende Unternehmen Gemeindewerke Steinhagen GmbH, Technische Werke Osning GmbH sowie Netzgesellschaft Gütersloh GmbH angeschlossen.

Die sichere Netzführung des Stromnetzes wird von der Netzleitstelle Strom gewährleistet. Die Netzleitstelle ist rund um die Uhr besetzt. Von der Leitstelle aus werden alle 110 kV-Leitungen und Umspannwerke mit den Netzebenen 110/30/10-kV gesteuert und beobachtet. Darüber hinaus koordinieren die Leitstellenmitarbeitenden auch alle Störungen im Stromversorgungsnetz.

Das auf dem Stadtgebiet Bielefeld betriebene 110-kV-Verteilnetz der Bielefelder Netz GmbH besteht aus einem Freileitungs-Ring um das dicht besiedelte Stadtgebiet herum sowie abgehend davon einem 110-kV-Kabelnetz, welches die innerstädtischen Gebiete versorgt.

Das Hochspannungsnetz ist redundant aufgebaut und über zwei Kuppelstellen am UW Eickum im Kreis Herford und das UW Bechterdissen im Kreis Lippe an das vorgelagerte Höchstspannungsübertragungsnetz in der Regelzone der TenneT TSO GmbH (Bernecker Straße 70, 95448 Bayreuth) angeschlossen.

Die gesamte Netzlast der Bielefelder Netz GmbH kann über diese Kuppelstellen aus dem Höchstspannungsnetz gedeckt werden.

An die 110kV-Netzebene sind eine Hauptschaltanlage und 16 Umspannwerke angeschlossen. In vier von diesen 16 Umspannwerken erfolgt eine Kraftwerkseinspeisung. Die Einspeisemenge dieser Kraftwerke deckt z.Zt. ca. 16% der elektrischen Jahresarbeitsmenge des Netzes.

Das 110-kV-Verteilnetz wird vermascht und mit niederohmiger Sternpunkterdung betrieben. Die Netzschutzeinrichtungen und Leistungsschalter der Freileitungsabzweige sind mit 1-poliger automatischer Wiedereinschaltung (AWE) ausgerüstet.

Das 30-kV-Mittelspannungsnetz versorgt die Schwerindustrie in den südlichen Bereichen des Stadtgebiets Bielefelds redundant über drei Umspanner und ein vermascht betriebenes Kabelnetz.

Die 10-kV-Mittelspannungsnetze haben einen 96%-tigen Verkabelungsgrad und werden als offene Ringnetze betrieben. Die Umspannung zur Mittelspannung ist jeweils redundant vorhanden. Die 10kV-Schaltanlagen sind i.d.R. mit Doppelsammelschienen ausgerüstet.

Die beschriebenen Mittelspannungsnetze werden mit Erdschlusskompensation und der Erfassung aller selbstlöschenden Erdschlüsse betrieben. Es auf dieser Netzebene erfolgen zudem wesentliche Einspeisungen durch dezentrale Erzeugungsanlagen.

Die 0,4-kV-Niederspannungnetze haben einen 91%-tigen Verkabelungsgrad. In den Innenstadtbezirken werden zwei Maschennetze betrieben. Es speist zudem eine Vielzahl dezentraler PV- und BHKW-Erzeugungsanlagen in diese Netzebene ein.